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Museum im Lavanthaus


St. Michaeler Str. 2
9400 Wolfsberg
Tel.: 04352 537 333
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Do 10.00-16.00 Uhr
Fr 10.00-13.00 Uhr

Glück Auf, Bergleut! Der Lavanttaler Kohlenbergbau

10.06.2017 - 31.03.2018

„Dreihundert Meter unter der Erde, das Gefühl kann ich schwer beschreiben“, sagt ein ehemaliger Knappe im Interview. Viele Lavanttaler können sich noch gut an die Zeit des Kohlenbergbaus erinnern. Die Lavanttaler Kohlenbergbau Gesellschaft – LAKOG – war einer der größten Arbeitgeber in der Region und bot bis zu zweitausend Menschen Arbeit. Von der Schließung des Betriebs 1968 waren viele Familien betroffen. Was war geschehen?
Die Zeitreise beginnt vor rund zwanzig Millionen Jahren zur Entstehungszeit der Kohle. Dringend benötigt wurde Kohle im 19. Jahrhundert für die Eisenerzeugung. Zahlreiche Fotografien dokumentieren den Bau der Zentralschachtanlage Wolkersdorf nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein wichtiges Thema ist die harte Arbeitswelt der Kumpel, die ihre Schicht unter Tage versehen haben – stets begleitet von tödlichen Gefahren. Die Ausstellung zeigt auch, dass vor allem in der Aufbereitung ober Tage zahlreiche Frauen im Bergbau beschäftigt waren. Sieben Zeitzeugen teilen mit Ausstellungsbesuchern ihre Erinnerungen über ihr damaliges Arbeitsleben: diese Interviews sind an drei Filmstationen abrufbar.
In den 1960er Jahren brachte ausländische Konkurrenz durch Steinkohle, Öl und Gas die österreichische Braunkohleindustrie in die Krise. Da sich eine Schließung aus wirtschaftlichen Gründen für die 1970er Jahre abzuzeichnen begann, wurden ab 1966 Maßnahmen zur Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen eingeleitet. Die LAKOG wurde zum politischen Zankapfel. Schließlich gedenkt das Museum mit dieser Ausstellung auch dem Brand in Wolkersdorf am Allerheiligentag 1967, bei dem fünf Bergmänner ums Leben kamen. Am 31. März 1968 wurde die letzte Schicht verfahren und ein Stück österreichische Industriegeschichte ging zu Ende.

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