Maxim Gorki Theater (Foto: KULTURpur)
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Maxim Gorki Theater

Maxim Gorki Theater (Foto: KULTURpur)
Maxim Gorki Theater (Foto: KULTURpur)

Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
Tel.: 030 2022 1115
Homepage

Spielplan

Kurzbeschreibung

Das kleinste und intimste Berliner Staatstheater ist das Maxim Gorki. Umso größer ist dafür seine Tradition als Ensemble- und Autorentheater. Die Künstlergruppe zum Theater neben dem Haus der Kultur der Sowjetunion bildete sich erst nach dem zweiten Weltkrieg. Von Karl Theodor Ottmer 1923 bis 1927 nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels errichtet, hatte das klassizistische Gebäude vor dem Weltkrieg die Sing-Akademie zu Berlin beherbergt. Seit 1952 residiert dort ein Sprechtheater, dem der damalige Intendant Maxim Vallentin den Namen des sowjetischen Autors Maxim Gorki gab. Dieser galt richtungweisend für das Programm des Theaters: Gegenwartskritik. Neben Stücken des Namenpatrons und anderen russischen Inszenierungen spielte man gesellschaftskritische Dramen moderner Autoren. Diese Richtung behielt auch der zweite Intendant Albert Hetterle bei. So galt das Maxim Gorki Theater bald als jene Bühne der DDR, und nach der Wende auch Berlins, welche sich besonders kritisch mit der Gegenwart und aktuellen Politik auseinandersetzte und deren Interesse auch der innovativen russischen Dramatik galt. Inszenierungen wie »Drei Schwestern« und »Die Übergangsgesellschaft« lösten kontroverse Diskussionen aus und trugen maßgeblich zur Bekanntschaft des Theaters bei.
Seit 2006/2007 ist Armin Petras Intendant. Er setzt auf zeitgenössische Inszenierungen der klassischen Dramatik und der klassischen Moderne des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Stoffe aus Berlin und Brandenburg. Auf der Studiobühne des Maxim Gorki Theaters finden in regelmäßigen Abständen künstlerische und politische Diskussionen sowie eine Zusammenarbeit mit lebenden Autoren und internationalen Gästen statt. So entstehen neue Formate und Spielebenen von Kunst, Politik und Wissenschaft.
Die Spielzeit 2010/2011 ist geprägt von Rolf Dieter Brinkmann's Satz „Keiner weiß mehr“. Dieser Titel seines einzigen Romans spricht für sich, da seine Texte blühende Landschaften der Wut auf dem weißen Papier der Ratlosigkeit sind. Die Spielzeit im Maxim Gorki Theater Berlin soll auch ein Tagebuch der Fragen sein. Eine Frage ist eine Äußerung, mit der der Wissen wollende eine Antwort zwecks Beseitigung einer Wissenslücke herausfordert. Was wissen wir? Wie sieht die Zukunft aus? „Keiner weiß mehr“ einerseits, blühende Landschaften andererseits; eine Frage?

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