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Nora Schultz / Rosalind Nashashibi / Fiona Connor

27.06.2019 - 01.09.2019

Nora Schultz
Die deutsche Konzeptkünstlerin Nora Schultz entwirft raumgreifende Installationen und skulpturale Soundarbeiten. Performance und Video zählen ebenso zu ihrer künstlerischen Praxis und ergänzen sich mit den Skulpturen innerhalb der Installationen.
Selbstgebaute, improvisierte Druckmaschinen bildeten oft den Ausgangspunkt für und Kern von skulpturalen und performativen Interventionen. Ihr Interesse galt dabei der Bedeutung maschineller Bildproduktion, ihrer Eigendynamik und der sich demgegenüber ändernden Position der Künstlerin/Autorin. In jüngster Zeit verwendet sie oft unterschiedliche Kameras (GoPro, Videodrohne etc.) als maschinelle, nur bedingt kontrollierbare “Co-Produzenten” in ihrem Prozess. Alltagsgegenstände, Sprache, Aufzeichnungssysteme und kulturelle Verschiebungen spielen in Schultz’ Arbeit ebenso eine Rolle wie die Beobachtung und kritische Involvierung des Ausstellungsraumes und der Künstlerin selbst als Produzentin der Arbeit. In performativen Interaktionen entwickelt sie oft große Installationen, die die Strukturen des Raums mit einbeziehen, ihn komplett vereinnahmen und manchmal über seine Grenzen hinausragen. Gestaltungsprozesse, Handlungen, die ursächlich mit den verwendeten Materialien verbunden sind, und die Setzung von Objekten und Aktionen zueinander verleihen ihren künstlerischen Interventionen eine gewisse Spannung.

Rosalind Nashashibi
Rosalind Nashashibi verzichtet in ihren Filmen auf stringente Erzählungen. Stattdessen inszeniert sie Szenen und Momente aus dem alltäglichen Leben in filmischen Collagen zu oft enigmatischen wie gleichermaßen poetischen Bildern. In der Parallelität unterschiedlicher Handlungsstränge manifestiert sich ihr Interesse an vielschichtigen Realitätsebenen und sozialen Organisationsformen von der Familie bis zum Staat.
Grenzen, aber auch räumlich beengte Orte, wie beispielsweise ein Schiff oder ein abgeschiedenes Haus im Dschungel, dienen als Schauplätze ihrer Handlungen. Anhand dieser Handlungen – teilweise sind sie konstruiert und vorgegeben, teilweise erscheinen sie dokumentarisch – beobachtet sie die psychologischen Strukturen von Kontrolle und Zwängen in zwischenmenschlicher Beziehungen. Nashashibi hatte sich schon während ihres Malereistudiums dem Film zugewandt. Da sie die besonderen Qualitäten analogen Filmmaterials und klassischer filmischer Konventionen wie Montage, Schnitt und Kameraführung schätzt, dreht sie ihre Filme meist auf 16mm-Film. Die seit einigen Jahren zu den Filmen entstehenden Gemälde ermöglichen der Künstlerin in einer Unmittelbarkeit und Direktheit auch andere Aspekte herauszuarbeiten, als es das konzeptuelle und kontrollierte filmische Arbeiten erlaubt.

Fiona Connor
Die neuseeländische Künstlerin Fiona Connor reproduziert in ihren skulpturalen Installationen alltägliche Gegenstände und Strukturen. Durch ihre Nachbildungen von Pinnwänden, Trinkbrunnen, Outdoor-Möbeln oder Türen macht sie nicht nur auf diese oft übersehenen Formen aufmerksam, sondern zeichnet auch Geschichten und Mikroökonomien von Gemeinschaften nach. Zahlreiche ihrer Arbeiten entstehen dabei als Reaktion auf die Infrastruktur der Orte und Umgebungen, an denen sie ausgestellt sind, und enthüllen dadurch auch die architektonischen Mechanismen, die unsere Interaktionen mit Kunst beeinflussen.

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