13.11.2010 - 06.02.2011
Deutsche Einwanderer kamen schon seit dem frühen 19. Jahrhundert in großer Zahl an den Bosporus - als Händler, Geschäftsleute, Künstler und Ingenieure. Bei dem Versuch sich ein Stück Heimat zu bewahren, hinterließen sie ihre Spuren: Die deutschen Kirchengemeinden, das deutsche Krankenhaus, die deutsche Schule und den Kulturverein Teutonia. Heute leben schätzungsweise 6.000 Deutsche in der Metropole am Bosporus.
In Berlin leben rund 170.000 Menschen türkischer Herkunft. Sie kamen als Gastarbeiterinnen, Ehemänner, Ehefrauen, aber auch als Diplomatinnen, Lehrerinnen, Studentinnen oder als politische Flüchtlinge. Was für viele von ihnen als Durchgangsstation gedacht war, wurde bald zum neuen Zuhause. Wie die deutsche Minderheit in Istanbul versuchten auch die türkischen Berliner sich ihre alte Heimat in der Fremde zu bewahren. Türkische Kultur und Lebensart wurde auf diese Weise zum festen Bestandteil der Metropole an der Spree.
Die deutsch-türkische Wanderausstellung "Erinnerungen an eine neue Heimat" erzählt in Zitaten und Bildern die Lebensgeschichten von Frauen aus Deutschland und der Türkei, die vor mehreren Jahrzehnten ausgewandert sind, aus den unterschiedlichsten Gründen, und die auf jeweils eigene Weise in der Fremde eine neue Heimat gefunden haben.
Die Ausstellung wurde zuerst in Istanbul gezeigt (Mai 2010). Nach Stationen in Izmir (Juni 2010), Ankara (Juli 2010) und Antalya (Oktober 2010) kommt sie nach Deutschland, zunächst nach Berlin ins Kreuzbergmuseum. Für 2011 sind geplant: Schwerte (Akademie Villigst), Köln und München.