05.09.2009 - 25.10.2009
Ein Großteil von Flo Maaks (*1980, D) Fotografien entspringt einer vorgefundenen Situation in privaten Interieurs und im institutionellen, öffentlichen Raum. Im Festhalten zufälliger Begegnungen im Alltag versucht er in frühen Arbeiten einerseits den Verlust der Vergangenheit sichtbar zu machen, aber andererseits Gegenwart und deren Möglichkeit im Bild zu komprimieren. Die Bedeutung privater und öffentlicher (Nicht-)Orte wird dabei in ihrer Gegensätzlichkeit von Geschichte und Aktualität, Ordnung und Unordnung, Unberührtheit und Benutzung, Standard und Non-Standard, Uniformität und Individualität aufgezeigt. Zu seinen Sujets, die er teils einzeln, teils in seriellen Sequenzen präsentiert, zählen unter anderem: Öffentliche Toiletten, Unterführungen, Innenräume, Gebrauchsgegenstände, Pflanzen, Portraits oder Tiermotive. Als Bildmaterial dienen Flo Maak außerdem gefundene Zeitungsbilder, die er nach besonderen Details wie einer Durchschrift aussucht, einen spezifischen Ausschnitt wählt, auf Leinwand drucken lässt und mit einem Titel dem Bild eine neue Leserichtung gibt. Davon zeugt auch die besondere Wichtigkeit der Titel, denn sie verraten einiges über die Entstehungsgeschichte, den künstlerischen Ausgangspunkt und eröffnen damit einen zusätzlichen Denkraum. Im Sinne einer erweiterten Fotografie entstehen neben und mit den Fotografien ebenfalls autonome Objekte, Installationen, die der Künstler oftmals zu einem narrativen Raumgefüge zusammen führt.
Flo Maak, geboren 1980 in Fulda, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Die Ausstellung im Bielefelder Kunstverein wird seine erste institutionelle Einzelausstellung sein.
