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Kunst in der VHS Oldenburg


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Hilke Helmich: Sichtwechsel

06.02.2014 - 25.07.2014

Die Radiertechnik löste bei mir eine Faszination aus, die bis heute geblieben ist. Die Faszination geht von der Notwendigkeit aus, eine Bildidee über den technischen und handwerklichen Prozess zu einem Kunstwerk zu entwickeln - gewissermaßen die Metamorphose von der Idee aus einem Kokon aus Säure und Metall zur Kunst. Der Mensch und die Landschaft wurden meine Themen. Zu ihrer bildnerischen Darstellung bin ich auf der Suche nach fundamentalen Strukturen, wie sie sich durch das Syntagma von Linie, Form, Raum und Farbe ergeben.
Die Druckgraphiken der Ausstellung »Sichtwechsel« stellen eine intensive bildnerische Auseinandersetzung mit der Thematik Veränderung und Urbanisierung dar. Gleichzeitig wird hier den konventionellen Drucktechniken Radierung und Holzschnitt der modernere Digitaldruck in den »Erinnerungstaschen« gegenübergestellt. Raum und Mensch - Mensch und Raum - Erinnerungen kommen und verschwinden. Wandel und Sichtwechsel sind Prozesse der Entfremdung.
Die Spurensuche bestimmte die Auswahl der Bildreihen. Sie zeigen nicht nur die Veränderungen in der urbanen Landschaft, sondern auch die in den mitmenschlichen Bereichen. Sie lassen die Veränderungen in der urbanen Struktur an den Straßen- und Häuserbildern erkennen. Straßenzüge, Grünflächen und Freiräume verschwinden. Ein Garten und Wohnhaus wird Parkplatz mit Zaun und Schranke. Durch Neuplanungen entstehen auch neue Straßenbilder.
»Sichtwechsel« ist auch sichtbar in den Drucktechniken und im Prozess des Machens. Recycling und ART-CROSS-OVER veränderten das Druckverfahren in seinen Arbeitsschritten und die Druckvorgänge im Fokus des Sichtwechsels. Bildnerische Gestaltung mit alten und neuen Drucktechniken stellt sich im Sichtwechsel von Material, Schichtung, Farbwechsel und Gestus dem Dialog des Anderen entgegen.
In ihrer Verschiedenheit und Abgrenzung finden sie zueinander - zu einem neuen Gesicht. Der »weißen Fläche« ein Gesicht geben. Wie mit einem Blick in sich selbst hinein wecken die Erinnerungen in den »Erinnerungstaschen« einen Verbindungsweg von außen nach innen und rücken das Bild ins Bewusstsein. Die Taschen der Erinnerung geben Einsicht - Durchsicht - Aussicht für ihre Dokumentation. Text: Hilke E. Helmich

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