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Kunsthalle Emden - Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo


Hinter dem Rahmen 13
26721 Emden
Tel.: 04921 97 50 50
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-17.00 Uhr
Sa, So 11.00-18.00 Uhr

Christof Mascher: Colour Island / "Ich zog 14 Tage durch die Ateliers junger russischer Künstler". Malerei der Glasnostzeit aus der Kunsthalle Emden.

30.07.2011 - 25.09.2011
Als Journalist bereiste Henri Nannen früh die Sowjetunion: schon 1955 begleitete er Konrad Adenauer zu einem Treffen mit Nikita Chruschtschow. Doch die offizielle Kunst des Sozialistischen Realismus interessierte ihn nie. Anfang der 80er Jahre entdeckte Nannen dann in Moskau eine unbekannte, sozialkritische Gegenwartskunst. Er initiierte eine Ausstellung, die durch Westdeutschland tourte, und erwarb erste Werke – Grundlage für ein in der BRD neues, unbekanntes Sammlungsthema. In der spannenden Umbruchsphase von Michael Gorbatschows Glasnost-Politik (Offenheit), streifte Nannen ab 1986 erneut durch mehr als 50 Ateliers in Moskau und Leningrad. Ergebnis war eine der ersten Ausstellungen der Kunsthalle Emden: "Die neue Freiheit der sowjetischen Maler" (1987/1988), mit Bildern in schonungsloser Direktheit von Künstlern wie Maxim Kantor, Leonid Purygin, Lew Iljitsch Tabenkin oder Alexej Sundukow. Die Sommer-Ausstellung erinnert mit ca. 80 Werken an diese aufsehenerregende Schau. Christof Mascher, Jahrgang 1979, studierte an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig bei Walter Dahn. Er malt surreal verschachtelte Welten, die an Märchenszenarien oder Fantasy-Schauplätze erinnern. Maschers Werk wird von unterbewussten Prozessen geleitet, stark beeinflusst von David Lynch's Vorgehensweise, die eigenen Träume zu steuern: "Ich tauche gern in eine selbst geschaffene oder entdeckte Traumwelt ein." Als erklärtes Kind der 80er rekrutiert sich Maschers Ikonographie aus Charakteren wie Skeletor und den Super Mario Brothers. Zugleich kann sein Werk auch in der Tradition der nordeuropäischen Landschaftsmalerei gesehen werden. Diese Verbindung zeitgenössischer Ikonographie mit Referenzen an die Kunstgeschichte erlaubt die individuelle Spurensuche nach dem, was Mascher das "geheime Wissen" nennt. In der Emder Schau sind weitgehend exklusiv für diese Ausstellung geschaffene Werke aus der jüngsten Zeit zu sehen.

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