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Kunstmuseum Appenzell


Unterrainstrasse 5
9050 Appenzell
Tel.: 071 788 18 00
Homepage

Öffnungszeiten:

Apr-Okt: Di-Fr 10.00-12.00
u. 14.00-17.00 Uhr
Sa, So 11.00-17.00 Uhr
Nov-Mär: Di-Sa 14.00-17.00 Uhr
So 11.00-17.00 Uhr

Josef Ebnöther: Himmel und Erde

30.06.2013 - 05.01.2014

Josef Ebnöther (*1937), der mit drei Gemälden in der Sammlung der Stiftung Liner vertreten ist, gehört zu jenen in der Region beheimateten Künstlern, deren malerische und zeichnerische Arbeit man als Weiterentwicklung des Formenrepertoire des abstrahierenden Expressionismus deuten kann. Der in Altstätten (SG) geborene und dort noch arbeitende Künstler hat seit den frühen 1960er Jahren ein künstlerisches Werk geschaffen, das in seiner Eigenständigkeit überrascht und überzeugt. Anhand von über 40 Gemälden und über 30 Arbeiten auf Papier (Aquarelle und Druckgraphiken) aus den Jahren 1965 bis heute entfaltet sich in der Ausstellung ein Panorama der verinnerlichten und erinnerten Landschaften, die Ebnöther malerisch realisiert. Im Rundgang durch das Œuvre wird die erstaunliche künstlerische Kontinuität Ebnöthers deutlich, der ein Bild der Welt parallel zur alltäglichen Sichtbarkeit entwirft. Im Sinne Ernst Ludwig Kirchners, dessen expressive Kunst sicher zu den Vorbildern des Künstlers zählt, kann festgestellt werden, dass Ebnöther weniger ein „schauender“ denn ein „bauender“ Künstler ist. Seine Bilder sind farbarchitektonische Formungen, die an ausserbildliche Wirklichkeiten erinnern mögen – die aber mehr noch Erinnerungsbilder sind, in denen flüchtige Eindrücke, temporäre Sensationen, zu mächtigen Chiffren verdichtet werden: Symbolen, die Stimmungen, Gedanken, Gefühle, Überlegungen usw. transportieren, die jeder Mensch angesichts der Mannigfaltigkeit der Natur, der Dinge, der Kunst, der Welt an sich hat. Ebnöther feiert die Sichtbarkeit, ohne diese in ihrer Erscheinung zu spiegeln bzw. zu verdoppeln.
Die Ausstellung hat zwar einen retrospektiven Charakter, legt aber einen Schwerpunkt auf die Jahre zwischen 1990 und 2013: Im späteren Werk werden die künstlerischen Einflüsse, von Carl Walter Liner über Emil Schumacher bis zu Antoni Tapiès, die im Frühwerk deutlich spürbar sind, in ein eigenes farbharmonisches und zugleich metaphorisches Bildsystem überführt. Diese eigene Bildsprache Ebnöthers soll vor allem thematisiert werden.

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