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Kunstmuseum Thurgau


Kartause Ittingen
8532 Warth
Tel.: 058 345 10 60
Homepage

Öffnungszeiten:

Mai-Sep: tgl. 11.00-18.00 Uhr
Okt-Apr: Mo-Fr 14.00-17.00 Uhr
Sa,So 11.00-17.00 Uhr

Tadashi Kawamata: Prekäre Konstruktionen

13.04.2014 - 19.10.2014

Das Kunstmuseum Thurgau widmet dem japanischen Künstler Tadashi Kawamata eine umfangreiche Einzelausstellung. Ausgangspunkt ist die 2013 vor dem Museum entstandene Holzkonstruktion „Scheiterturm / Log Tower“. Nun wird ein vertiefter Einblick in das aussergewöhnliche Werk des Konzeptkünstlers geboten. Weltweit entstandene Konstruktionen im öffentlichen Raum werden in Form von Filmen, Modellen, Skizzen und Fo-tografien anschaulich gemacht. Für die Präsentation konzipiert und baut Kawamata eigenhändig eine einzigartige Ausstellungsarchitektur.
2013 baute Tadashi Kawamata mit Kunststudierenden aus Paris und Betreuten Mitarbeitern der Stiftung Kartause Ittingen vor dem Museum die Holzkonstruktion „Scheiterturm“. Der neun Meter hohe Turm aus Holzscheitern ist seither unbestrittene Attraktion des Kultur- und Bildungsorts Kartause Ittingen. Er stellt nun den Ausgangspunkt eines vertieften Einblicks in das Gesamtwerk des Konzeptkünstlers dar.
Da in Tadashi Kawamatas Kunstverständnis die Entwicklungsprozesse von zentraler Bedeutung sind, spielt in der Ausstellung das Medium Film neben Zeichnungen, Fotografien und Modellen eine grosse Rolle. Der französische Regisseur Gilles Coudert begleitet seit Jahrzehnten die Projekte des japanischen Künstlers. Sein Film über den „Scheiterturm“ lässt die Schritte von der künstlerischen Ursprungsidee über die Entwicklung von Realisierungsmöglichkeiten mit dem Architekten Christophe Scheidegger bis zum experimentellen Bau mit Kunststudierenden aus Paris und Betreuten Mitarbeitern der Stiftung Kartause Ittingen noch einmal lebendig werden.
So verweist der Titel „Prekäre Konstruktionen“ darauf, dass sich die Arbeit Kawamatas in mehrfacher Hinsicht dem Ungewissen aussetzt und Ungewissheiten produziert. Seine Gebilde markieren als Brücke, Plattform oder Brennholzskulptur einen Grat zwischen Funktionalität, Absurdität und künstlerischer Freiheit. Auf dieser Linie bewegen sie sich nicht nur als statisch, sondern auch als ästhetisch und gesellschaftlich prekäre Projekte, die stets auch mit der Möglichkeit des Scheiterns spielen. Die Ausstellung bildet so eine anschauliche Kontextualisierung des „Scheiterturms“, der zum exemplarischen Fall wird und grundlegende Fragestellungen der zeitgenössischen Kunst zu Begriffen wie Funktionalität und Vergänglichkeit aufwirft.

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