Foto: Münchner Stadtmuseum
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Münchner Stadtmuseum mit den Sammlungen Fotografie, Puppentheater, Schaustellerei, Musik und der Sammlung Mode/Textilien

Foto: Münchner Stadtmuseum
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St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Tel.: 089 23322370
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr

Martin Fengel: Journal of Science

11.07.2008 - 21.09.2008
Martin Fengels neuer Bildzyklus "Journal of Science" zeigt rätselhafte Objekte, die aus dem didaktischen Parcours von Museen der Naturkunde oder Technik, aber auch in anderen Gebäuden des öffentlichen Lebens entstammen könnten. Vom Reiz der Metamorphose, die etwa die Kunst des Surrealismus auszeichnet, leben auch seine Bilder, denen ein vergleichbares Potential des Fremdartigen zu eigen ist. Der Künstler transformiert die vorgefundene Wirklichkeit zum fotografischen Ready Made, das, seinem Funktionswert enthoben, eine absurde Konstellation des Realen widerspiegelt. In seiner bizarren Form erscheint uns das Bild wie eine Sehstörung und sorgt für nachhaltige Irritation unserer Wahrnehmung. Im Kontext der Wissenschaften wächst der Fotografie die Aufgabe eines beweiskräftigen Arguments zu. Sie soll einen spezifischen Sachverhalt bezeugen und steht für die Objektivität der wissenschaftlichen Behauptung bzw. Erkenntnis. Der Evidenz-Charakter der Fotografie, ihre dokumentarische Treue und der Authentizitätsanspruch spielen auch eine Rolle in Martin Fengels "Journal of Science". Hier wird die Welt des Faktischen mit einem Augenzwinkern zur Disposition gestellt. Die Aufnahmen repräsentieren kein verlässliches Zeugnis. Ebenso bleibt das Dargestellte ungeachtet der Sachlichkeit und Transparenz eher nebulös, rätselhaft und unverständlich. Dabei hat der Künstler das Motiv nicht weiter bearbeitet oder manipuliert. Augenfällig ist, dass Martin Fengel mit viel Verständnis für absurde Logik den möglichen Wahlverwandtschaften nachspürt, die sich zwischen den Kunstwerken der Moderne und den technischen oder naturwissenschaftlichen Modellen ergeben könnten. Der Künstler isoliert den Bildgegenstand durch Fokussieren und Herausblitzen, rückt das Motiv ins Zentrum, während die Umgebung im Halbdunkel versinkt.

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