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Museum Bassermannhaus für Musik und Kunst


C 5, Zeughaus
68159 Mannheim
Tel.: 0621 293 31 50
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Miroslav Tichý: Die Stadt der Frauen

24.02.2013 - 26.05.2013

Ab dem 24. Februar 2013 präsentiert ZEPHYR – Raum für Fotografie in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen die Ausstellung „Die Stadt der Frauen“ mit Werken des tschechischen Ausnahmekünstlers Miroslav Tichý (1926 – 2011). Rund 180 bislang überwiegend ungezeigte Fotografien aus Sammlungen in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Tschechien zeugen von der kunsthistorischen Rezeption und ästhetischen Strahlkraft des Phänomens Miroslav Tichý.
Miroslav Tichýs künstlerisches Schaffen beginnt in den späten 1940er Jahren, in denen er Malerei an der Prager Kunstakademie studierte. Er brach sein Studium nach der kommunistischen Machtübernahme ab und kehrte nach dem Militärdienst in seinen Heimatort Kyjov zurück. Dort führte er ein sehr zurückgezogenes Leben und widmete sich spätestens nach dem Verlust seines Ateliers 1971 ausschließlich der Fotografie. Überwiegend heimlich hatte er seit den 1960er Jahren in seiner tschechischen Heimatstadt Kyjov Frauen jeden Alters und jeder Statur fotografiert. Seine Fotografien schoß er unter anderem mit selbst konstruierten Kameras und verlieh ihnen durch Nachbearbeitung eine unverwechselbare ästhetische Bildsprache. Wie ein Komet erschienen auf der Biennale in Sevilla im Jahr 2004 seine bis dahin nahezu unbekannten Arbeiten am Kunsthimmel. Trotz seines plötzlichen Ruhms gab er sein zurückgezogenes Leben nicht auf und versuchte sich, der Inbesitznahme seitens der Kunstwelt zu verweigern.
Nach einer gezielten Recherche zu Tichýs Person zeigen die Mannheimer Ausstellungsmacher Thomas Schirmböck und Isabel Koch jetzt in der Ausstellung und einer umfassenden Begleitpublikation neueste Erkenntnisse zu Biografie und Werk des Fotografen. Anhand gesicherter Quellen und Berichten unabhängiger Zeitzeugen werfen sie ein völlig neues Licht auf das Leben des 2011 verstorbenen Künstlers. „Über ein Jahr haben wir uns mit Freunden und Zeitgenossen Tichýs getroffen und Gespräche geführt und so völlig neue Einblicke nicht nur in sein Leben, aber auch in die kunsthistorische Rezeption und ästhetische Wirkung Miroslav Tichýs gewonnen. Mit der Ausstellung und den Katalogbeiträgen erzählen wir sein Leben in relevanten Teilen neu. Hinter dem schwer fassbaren Mysterium Tichý haben wir einen intelligenten, gebildeten und freiheitsliebenden Künstler entdeckt, der sich radikal gegen jegliche Vereinnahmung zu wehren versuchte“, so Ausstellungskurator Thomas Schirmböck.

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