Die Kunst war über Jahrhunderte hinweg eng mit der Religion verbunden. Heute finden sie nicht immer eine gemeinsame Grundlage. Die polnische zeitgenössische Kunst kommentiert kritisch und ironisch-distanziert die an Aberglaube angrenzende Religiosität der Polen. Oft wird die Sphäre des Heiligen vollständig ignoriert. Der Kommerz banalisierte den Topos des religiösen Festes und die Kunstgeschichte hat alles Wesentliche gesagt. Die Verpackung in ein schimmerndes Gewand erlaubt der Generation „coolness“ eine sichere, emotionale Distanz zu wahren. Die Sentimentalität, ein unabdingbarer Bestandteil des Festes, ist zum größten Feind der heutigen Kunst geworden. Emotionen müssen heute individuell sein – auf keinen Fall dürfen sie Ritualen ähneln.