14.06.2009 - 30.08.2009
Ort: Ausstellungssäle Bastion Kronprinz
In der Ausstellung „Drachenzähne und Anderes“ zeigen sich Scheibs Werke dem Besucher der Zitadelle auch an ungewohnten Plätzen. Vor den Mauern der Renaissancefestung grüßt bereits die „Muse“ aus den Wassern des „Burggrabens“. Die „Vier apokalyptischen Reiter“ lassen die Kanonensammlung in der Exerzierhalle in neuem Licht erscheinen. „Vineta“ taucht in den Ausgrabungen in der Westkurtine auf. „Machbuba“, Sklavin und Geliebte des Fürsten Pückler-Muskau, ziert sich nicht unbedingt im Hafenwasser und „drei Grazien“ beobachten die Situation aus den Höhen der Bastion Kronprinz, in deren kleinen idyllischen Hof „Mädchen/Tod“ zu denken gibt, bevor der Besucher den eigentlichen Ausstellungsbereich betritt. Hier verdeckt „Lydia“ den Kronprinzen. „Phaeton“, der Sohn des Helios stürzt mit dem Sonnenwagen ab. Das Werk „Drachenzähne“ erinnert an die Argonauten. Die „Literaturnerin“ trifft auf die „Solistin“ „Am Fluß“, ohne von der „Mänade“ und „Aietes Tochter mit ihren Tieren“ gestört zu werden. Die Ausstellung mit diesen und weiteren Arbeiten von Hans Scheib aus Holz und Bronze, umrahmt von Radierungen aus den Jahren 1977 bis 2004, vermittelt einen umfassenden Einblick in sein Schaffen.
Der Bildhauer Hans Scheib, 1949 in Potsdam geboren, studierte in Dresden und arbeitet heute in Berlin. Er gehört im zeitgenössischen Kunstgeschehen zu den wenigen figurativen Bildhauern von Rang. Seine Figuren leben von der dramaturgischen Geste, von der emotionalen Verdichtung im Wechselspiel von Form und Farbe. Das Plastische ist bei ihm sinnlicher, sinnstiftender Genuss zwischen Schock und Anmut. Mal blockhaft kompakt in formaler Reduktion belassen, mal filigran aufgelöst und detailreich inszeniert, sind die Arbeiten von Hans Scheib immer Ausdruck einer singulären Formensprache. Die Werke von Hans Scheib sind authentisch, unverwechselbar und von hohem Erinnerungswert.