29.02.2008 - 28.04.2008
Die Ausstellung verbindet drei Künstler zu einem Thema. Sie haben sich vom Meer, der dortigen Landschaft und ihren Menschen inspirieren lassen.
Barbara Müller-Kageler, in Berlin groß geworden, absolvierte hier auch ihr Kunststudium und war über viele Jahre an der Kunsthochschule Berlin, zuletzt als Professorin für künstlerische Grundlagen, tätig. ...Berlin-Adlershof, wo die Malerin ein verwunschenes Haus mit Garten und Atelier bewohnt, muss ganz zweifellos am Meer liegen, denn das Meer ist auf ihren Bildern auf eine geheimnisvolle Weise immer präsent. ... Es weht Wind durch die Bilder, eigenartige fahle Lichtstimmungen, warme Grautöne, die von innen zu leuchten scheinen. ... Figurengruppen am Ufer, die sie obsessiv immer wieder malt ... Figuren, die dem Betrachter fast immer den Rücken zukehren und in eine unbestimmte Ferne schauen. Der subtile Umgang mit den Farben und den sie tragenden Figurationen bzw. Landschaften verweist auf die Ähnlichkeiten mit den Bachschen Fugen.
Friedrich Porsdorf, 1938 in Radebeul geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte an der Kunsthochschule Berlin und lehrte dort von 1980 bis 2003 Künstlerische Grundlagen. Ohne dass Porsdorf, in seinen Arbeiten den Bezug zur Realität je verleugnen würde, setzt er die Tektur von Landschaften und die Strukturen des Gebauten um in Bildfindungen. Hier betont er die Dramatik von Licht und Schatten, da ordnet er die Vielfalt der Formen in der Natur zu überschaubaren Gliederungen, lässt sich von Flächigkeit oder Räumlichkeit inspirieren, folgt dem Rhythmus oder dem Farbklang des Gesehenen. Seine Umsetzungen auf der Leinwand können die Grenzen des Gegenständlichen sprengen und sich abstrakten Kompositionen nähern. Seine Bilder versperren sich dem Betrachter weder durch verstiegene metaphorische Geistigkeit noch durch unterkühlte abstrakte Glätte oder gestisch-chaotisierendes Formgebaren. Sie sind auf Identifikationsmöglichkeit und Übereinkunft gerichtet. Porsdorfs Kunst ist heiter. Heiterkeit ist ein Geschenk, ein durch Arbeit gewonnenes Geschenk.
Norbert Kluge, 1949 in Berlin geboren, arbeitet in seinem Atelier auf der Zitadelle nach dem Motto: Aus Spaß an der Kunst wird Kunst, die Spaß macht. Viel in der Natur, vor allem am Strand der Nordsee, sammelt er Treibgut und sucht nach Dingen, denen er neue Identität, neues Eigenleben geben möchte. Er kombiniert Holz mit rostigem Alteisen, Knochen oder Steinen und fügt immer etwas hinzu. Er erweckt scheinbar Nutzloses, Sinnloses, Angespültes, Verlorengegangenes zu neuem Leben. Kluge schafft dabei Zusammenhänge, wo keine waren. All dies tut er mit Heiterkeit und Liebe zu den alten Gegenständen, die er vor dem Verrotten bewahrt hat. Ist das Collagieren, Assemblieren, Kombinieren der Fundstücke zu Fundwerken abgeschlossen, beginnt die Suche nach sinngebenden, augenöffnenden, meistens hintersinnig skurrilen Werktiteln. Norbert Kluge ist mit seinen humorvollen, gleichzeitig aber auch nachdenklichen Erfindungen durchaus ein Mann von dieser Welt.