Der vom Pietismus geprägte Reichsgraf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760) stellte mährischen Flüchtlingen Land zur Verfügung und gründete so im Jahre 1722 den Ort. Als Ausgangspunkt ausgedehnter Missionstätigkeit ist Herrnhut Stadt mit Tradition und Geschichte.
Das 1878 gegründete Museum im Brüderhaus brannte 1945 kriegsbedingt ab. 1962 konnte das Heimatmuseum in einem 1764 erbauten barocken Bürgerhaus neu eröffnet werden. Der Barockgarten verbindet das Museum mit einem 1768 errichteten Pavillion. Zu den Kostbarkeiten des Hauses gehören zwei vollständig eingerichtete, d.h. in diesem Zustand original übernommene Biedermeier-Wohnräume einer Herrnhuter Bürgerfamilie. Sehenswert sind hier auch die historischen Tapeten von etwa 1840 und 1860. Weiterhin findet der interessierte Besucher eine Altherrnhuter Kinderstube und eine Oberlausitzer Bauernstube. Zahlreiche Exponate vermitteln einen Einblick in die Ortsgeschichte. Als eine Besonderheit des Herrnhuter Kunstgewerbes der Biedermeierzeit sind zahlreiche Haarbilder zu sehen.
Ein weiterer Ausstellungsteil zeigt kommunale Transportmittel wie Schlitten, Wagen, aber auch ein Multicar M 21 ("Dieselameise") usw. Eine Silberschmiede und Werkzeuge sowie Zubehör verschiedener Berufe sind ebenfalls Teil der Ausstellung. Wechselnde Sonderausstellungen präsentieren Kunst, Kunsthandwerk, Technik u. a. Gebiete.
Da in der Museumsetage auch die Touristinformation ihr Domizil hat, werden die Besucher unter anderem auch über weitere historische und touristische Besonderheiten wie Denkmalpfad etc. beraten.
