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Literaturmuseum Romantikerhaus


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Die Literatur hat ein Gesicht - Zeichnungen und Radierungen von Christian Mischke

14.03.2009 - 01.06.2009
Der 1944 in Grünberg, Schlesien, geborene Künstler besuchte nach dem Abitur die Akademie der Bildenden Künste zunächst in Nürnberg in der Klasse von Fritz Griebel und ab 1965 dann in München bei Max Marxmüller und Thomas Zacharias. Nach seinem 2. Staatsexamen als Kunsterzieher arbeitete Christian Mischke zwischen 1971 und 1972 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien als Meisterschüler von Rudolf Hausner und gehört inzwischen zu den besten seines Fachs. Ab 1973 ist er als freischaffender Künstler in München tätig. Von der langjährigen künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Werk Thomas Manns legt ein 2005 erschienener Werkband Zeugnis ab. Der Künstler bevorzugt das kleine Format. Mit viel Liebe fürs Detail entwickelt er eigene Bildwelten. Die Radierungen aus dem Zyklus zu Thomas Mann sind nicht nur Illustrationen. Einzelne, ihn interessierende Themen, Motive und Symbole aus den Texten des Dichters greift Mischke auf und entwickelt daraus realistische Fragmente. Ausgehend von der „objektiven" Wahrnehmung der äußeren Welt, verknüpft er sie gleich mit einer inneren Wirklichkeit. Vielfältige Assoziationen werden zu einer bildlogischen Einheit verwoben. Die Linie ist sein künstlerisches Element, daher auch die Technik der Radierung, der er durch Aquatinta, Abspreng-, Schabtechnik und Farbe malerische Wirkungen zu entlocken weiß. Da Mischke ein Perfektionist ist, verlangt seine Kunst konzentriertes Hineinschauen in einen Kosmos innerer Ruhe und Harmonie. Die häufig gewählte zyklische Form bringt seine vielschichtigen Eindrücke von Realität, die Vieldeutigkeit der Erscheinungen und deren Kombination zum Ausdruck.Dabei gestaltet er immer wieder romantische Themen: Die Verschmelzung von organischer und anorganischer Natur, von Denken und Fühlen, von „Innen“ und „Außen“. Der Betrachter sollte, um zum Kern, zur Seele des Kunstwerkes vorzudringen, sich an Novalis erinnern: „Der Sitz der Seele ist da, wo sich Innenwelt und Außenwelt berühren. Wo sie sich durchdringen, ist er in jedem Punkte der Durchdringung.“ Novalis, Blütenstaubfragment

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