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Museum Schloss Burgk


Ortsstraße 16
07907 Burgk (Saale)
Tel.: 03663 400119
Homepage

Öffnungszeiten:

Dienstag - Sonntag 10:00 - 17:00 Uhr 1.11. bis 31.03. Diens - Frei 10:00 - 16:00 Uhr Sams/Sonnt 12:00 - 17:00 Uhr
Schloß Burgk, das bis 1945 das vergleichsweise bescheidene Sommerschloß eines kleinen Fürstengeschlechts war, bietet überraschend viele historisch oder künstlerisch wertvolle Exponate hinter einer schlichten, schmucklosen Fassade. Das architektonische Ensemble Schloß Burgk ist Ergebnis baukünstlerischer Leistungen aus verschiedenen Epochen. 1365 erstmals urkundlich erwähnt, entsprach die Befestigungsanlage 1403 nicht mehr der Zeit. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts stellte der fortschreitende Einsatz von Feuerwaffen neue Anforderungen an eine Verteidigungsanlage. Der Neubau der Burgker Anlage erfolgte nach Abbruch des Vorgängerbaus im Jahre 1403. Es ist eine Randhausburg, bei dem die Gebäude teilweise die Wehrmauer ersetzen. Typisch der Kemenatenbau, bei dem sich in der oberen Etage der Rittersaal befindet. Über das Aussehen der Burg bis um 1600, als sie vermutlich das heute noch im wesentlichen vorhandene Äußere erhielt, können keine belegbaren Auskünfte gegeben werden. Anfang des 16. Jahrhunderts waren die Verteidigungsanlagen nochmals verbessert wurden. Der Rote Turm und die Schildmauer tragen noch die Jahreszahl 1545. Im 17. Jahrhundert wurde die Burg zum Schloß ausgebaut. 1616 begründet Heinrich II. ältere Linie Reuß die erste selbständige Herrschaft Burgk. Der Rittersaal mit Deckenhängewerk, Schlossküchenkamin, Kapelle mit Arbeiten von Paul Keil und Hans Balbierer sowie das Aufstocken des Treppenturms sind Änderungen dieser Zeit. 1673 wurde das gesamte Geschlecht der Reußen in den Grafenstand erhoben und 1778 erfolgte die Erhebung von Reuß älterer Linie in den Fürstenstand. Seit 1697 benötigte man Schloß Burgk nicht mehr als Wohnsitz, sondern nutzte es als Jagd- und Sommerschloß. Die Regentschaft Heinrichs III. brachte Schloß Burgk nochmals eine zwar nicht sehr umfangreiche, aber künstlerisch respektable Blüte im 18. Jahrhundert. Dazu gehören der Einbau der Silbermann-Orgel in der Schlosskapelle, die Einrichtung der Weißen Zimmer, die Ausstattung des Kleinen Saals mit Wandgemälden sowie die Schaffung der Parkanlage mit Sophienhaus. Die Änderungen auf Burgk im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gingen über übliche Ausbesserungen und Erneuerungen kaum hinaus. Bedeutend waren die Neugestaltung des Prunkschlafraumes (1886) und die Veränderungen in der Schlosskapelle 1910/11. Das Schloß blieb nach der Fürstenenteignung 1918 im Privatbesitz der Familie Reuß. Eine der letzten Mitbesitzer war Hermine Reuß älterer Linie, in zweiter Ehe verheiratet mit dem abgedankten Kaiser Wilhelm II. Ab 1945 verwaltete das Land Thüringen Schloß Burgk und ab 1952 ist der Landkreis Schleiz, jetziger Saale-Orla-Kreis, dafür zuständig. Als Museum wird es seit 1952 genutzt. Kontinuierlich wird seit 25 Jahren der gesamte Schloßkomplex saniert und restauriert. Aus dem einstigen Fürstenschloß ist ein kulturelles Zentrum im südöstlichen Thüringen geworden., welches durch die sinnvolle Verbindung von Geschichte und Gegenwart weit über die Grenzen des Saale-Orla-Kreises hinaus wirkt.

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